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Geschichte der Rasse (Teil 1)

Die Herkunft des
Whippets
(zuerst
erschienen in: Unsere Windhunde Heft 8 2003; hier überarbeitet)

Von Ingrid Krah-Heiermann und Wilhelm Heiermann

1:
Wie
alt ist die Rasse Whippet?

„10 000 und 75
Jahre Hetzhunde/Windhunde“ , so nannte der DWZRV das zum
75-jährigen Jubi- läum herausgegebene Zuchtbuch. Dieser Titel sollte natürlich
nicht nur auf das Alter des Verbandes hinweisen, sondern Beleg sein für die lange Geschichte
der windhundartigen Caniden. Unstrittig gehört der Windhund zu den ältesten
Erscheinungsformen des Hundegeschlechts und er ist eng mit der Kulturgeschichte des Menschen
verbunden. Schon auf jungsteinzeitlichen Felsmalereien lassen sich den Jäger begleitende
Hunde erkennen, die im Phänotyp deutlich an moderne Windhunde
er- innern. Aus dem 15. Jhdt. v.Chr. stammt Abbildung 1, die inder Grabstätte des Wesirs Rechme-Re im alten Ägypten gefunden
wurde.

In
dem Hund, den wir auf dem Bild sehen, begegnet uns doch unzweifelhaft
ein Vorfahr des heuti- gen Sloughi aus dem Norden Afrikas. Nahezu allen
Windhund-Rassen wird eine so weit zurück reichende Geschichte zugesprochen, obwohl natürlich klar
sein muss, dass unsere modernen Rasse- hunde vornehmlich ein Produkt des 19. Jahrhunderts
sind, in dem man in England und auf dem Kon- tinent begann, reinrassige Hunde
(sogenannte pedigree-dogs )zu züchten, um neue Rassen zu schaf- fen bzw. bekannte Arten wieder zu
beleben (z.B. Irish Wolfhound) oder zu verfeinern.

Ein kurzer Blick in die
vielfältige Literatur belegt, dass Windhundfachleute lange
Traditionslinien sehen. So wird nicht selten die ägyptische Pharaonin
Kleopatra als eine der ersten Windspiel-Züchterinnen bezeichnet, die angeblich einige ihrer Hunde
dem Imperator Julius Caesar zum Ge- schenk machte, der diese dann mit nach Italien nahm. Die
Existenz kleiner kurzhaariger Windhunde im alten Ägypten scheint
jedenfalls ziemlich gesichert zu sein. Aus römischen Quellen wissen wir, dass mächtige (Wind)hunde aus Irland bereits
im 4. Jahrhundert n. Chr. in Rom für Furore sorgten. Auf die Insel kamen sie vermutlich in
Folge der keltischen Landnahme um 2000 v. Chr. Der Grey- hound, diese für die kurzhaarigen
Windhunde eindeutig typbildende Spezies, wird ebenfalls als Nachkomme des keltischen Windhundes
betrachtet. Schritt erwähnt ein Vasenbild, auf dem ein Hund abgebildet ist, der den modernen
Greyhounds absolut ähnlich ist.. Hinsichtlich der Geschichte des Barsoi verweisen die
rassegeschichtlich gut informierten Autoren auf die Fresken der Sophien-Kathedrale in Kiew, in denen
Jagdszenen mit Windhunden dargestellt werden. Auch die Afgha-nischen
Windhunde, deren systematische Zucht in Europa erst um 1925 begann, sollen von Hunden abstammen, die bereits auf
ca .4000 Jahre alten Felszeichnungen, die im Nordwesten Afghanistans
gefunden wurden, abgebildet sind. Als noch älter gelten die Salukis, deren Darstellung man auf den ältesten
Zeugnissen der menschlichen Kultur findet, und die – im wesentlichen unver-ändert im Typ-
„seit undenklichen Zeiten…für den Orientalen bei der Jagd
unersetzlich“ sind.
Und wie sieht die Geschichte des Whippet aus?

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