Nach dem vernichtenden Diktum führender deutscher Rassespezialisten setzte eine Importwelle aus dem Mutterland der Rasse ein. Natürlich hatte es auch in den Jahren zuvor ganz vereinzelt englische Whippets in Deutschland gegeben, die allerdings die Zucht wenig beeinflussen konnten. So z.B.
Ch. Handy Perfection (Manorley Madcap x High Jinks), ZB-Nr. 26, gew. 03.01.1906
Erst um 1910 erfolgten dann, in erster Linie durch Johannes Rickmeyer, die Importe, die die Zukunft der deutschen Whippet – Zucht bestimmen sollten. Einige Namen seien hier genannt:
Mieris – Woronesh (Watford Rapid x Montana Maid), ZB-Nr. 59, gew. 03.06.1909 und
Montague-Bayardo (Student = Montague-Isinglass-Snap x Queen), ZB-Nr. 60, gew. 24.06.10
deren Pedigrees im Zuchtbuch Bd. I ausgewiesen sind:
Es folgen dann
Montague-Bouncing-Betty (Goosebut Reliance x Watford Glory), ZB-Nr. 61, gew. 23.04.1909,
die – belegt von Manorley Minting – von Rickmeyer nach Deutschland gebracht worden war und
Montague-Isinglass-Snap, (Manorley Merman x Ch. Watford Glory), ZB-Nr. 62, gew. 04.06.1909, gezüchtet von Captain W.H. Renwick, der zu einer Legende der englischen Whippet Welt wurde.
Snap, der in Deutschland für Furore sorgte, wurde zu einem bedeutenden Vererber. Er markierte die erste Wende in der deutschen Whippet-Zucht.
Über ihn schreibt Rickmeyer im Zuchtbuch XIX (S. 117f.): „…Snap hat gehalten was er bei seinem ersten Auftreten versprochen hat. Sein Blut kreist in fast allen Stämmen unserer Whippets.. Er stammt aus den Watford Kennels des Captains Renwick, Llandaff. Snap wurde von ihm aus Ch. Watford Glory nach Manorley Merman gezüchtet. Er war ingezüchtet auf Ch. Manorley Maori ..Nach rechtem wäre sein Name eigentlich Watford Isinglass. Snap war sein Rufname. Der damalige Expor- teur hängte ihm den gemeinschaftlichen Zwingernamen Montague an, was seiner Zeit wenig beachtet wurde, heute unmöglich wäre. Als 8 Monate alter Jungrüde holte er sich auf der Cruft-Show 1910 in der Neulingsklasse den 3. Preis …. Auf der Spezialausstellung 1910 in Nürnberg erhielt er unter dem 3-Richterkollegium Klotz, von Otto und Dr. Wegener den Siegertitel 1910, während er sich in Wien 1911 das österreichische Chsmpionat erwarb. Er stand bis zum Kriegsbeginn 1914 auf allen Ausstellunen des V.d.W. mit an der Spitze und wurde wie so viele Hunde ein Opfer des 1. Welt- krieges. An seinem 7. Geburtstage wanderte er nach Norwegen aus. Er war der charaktervollste Hund, den ich je besessen, und noch heute geht in alten Kynologenkreisen die wundersame Mär von seinen Jagden und Abenteuern.“
Weitere wichtige Vorkriegsimporte waren:
Ch. Fly-away Toe, ZB-Nr. 121 (Merrion X Carrington- unvollst. Ahnentafel), gew. 20.04.1911 und der von Isken importierte und Dr. Waizenegger (vom Einzelberg) erworbene
Ch. Glenkoe – Model , ZB-Nr. 123 (Manorley Maori X Lady Graceful –unvollst. Ahnentafel), gew. 01.03.2011,
der -auch durch seine Kinder- großen züchterischen Einfluss hatte.
Literatur: Windhundzuchtbücher I, II, VII-VIII, XIX